Auf ein Wort mit... JENS KIEFER
Jens Kiefer, Hallescher FC
Zur Person:
Fußball-Lehrer Jens Kiefer ist, speziell im Südwesten, kein Unbekannter. Nach Trainertätigkeiten bei der SV 07 Elversberg, Eintracht Trier oder dem FC 08 Homburg, folgten Trainerjobs im Nachwuchsbereich des 1.FC Kaiserslautern und der SV 07 Elversberg.
Hier war Kiefer zuletzt Leiter des NLZ, ehe er, im Sommer vergangenen Jahres, das Angebot annahm, Leiter des NLZ beim Drittligisten Hallescher FC zu werden
Aufgrund der aktuellen Situation im Verein, haben wir uns heute kurz mit Jens unterhalten.
Hallo Jens,
wir hatten uns ja kurz vor deinem Wechsel aus dem Saarland nach Halle getroffen und danach immer mal sporadisch Kontakt gehabt.
Nach dem Aus des Cheftrainers, André Meyer, hast Du nun, zusammen mit Max Bergmann und Marian Unger, die Rolle des Interimscoaches beim HFC übernommen.
Bevor wir nun über diese Funktion sprechen, nimm uns doch mal kurz mit, wie bisher deine Zeit in Halle, seit Beginn deiner Tätigkeit im Juli letzten Jahres, verlaufen ist? Wie geht es Dir?
Jens Kiefer:
Danke der Nachfrage. Ich habe mich in Halle recht gut eingelebt und habe auch schon einige Fortschritte in unserem NLZ erleben dürfen, so zum Beispiel die näherrückende Fertigstellung der neuen Funktionsgebäude auf der Silberhöhe oder der Umzug / Nutzung der neuen Plätze bereits ab Mai.
Du bist ja, wie die meisten wissen, hier als Leiter des NLZ engagiert und diese Verpflichtung kam über Ralf Minge zustande. Da dieser ja seinen Rückzug für Ende März angekündigt hat, steht der Verein vor weitreichenden, auch personellen Neuerungen. Werden diese auch Einfluss auf deine Tätigkeit haben oder bleibt im Bereich des NLZ alles beim Alten?
Jens Kiefer:
Für mich wird der Aufgabenbereich unverändert das NLZ sein. Es ist mit der Vereinsführung klar kommuniziert, dass ich bis zur Verpflichtung eines neuen Cheftrainers zur Verfügung stehen werde. Der Rückzug von Ralf wurde bereits vor einigen Wochen öffentlich gemacht und hat keinerlei Einfluss auf meine Tätigkeit. Es war ja auch so, dass meine Verpflichtung nicht nur von Ralf Minge, sondern auch über den Vorstand des Vereins, verantwortet wurde.
Gibt es schon einen Zeitplan zur Vorstellung eines neuen Cheftrainers oder wirst du diesen Posten noch länger inne haben?
Jens Kiefer:
Wie gesagt, ich stehe solange zur Verfügung, bis ein neuer Cheftrainer seine Arbeit aufnimmt. Wann das passiert, morgen oder in einer Woche,, kann ich nicht sagen.
Wie schätzt Du die Chancen des HFC auf den Klassenerhalt ein und wie verarbeitet man mit dem Team eine Klatsche wie beim 1:7 in Dresden?
Jens Kiefer:
Ich bin absolut überzeugt, dass die Mannschaft den Klassenerhalt schaffen kann. Dennoch hat uns das Spiel in Dresden beispielhaft gezeigt, wie grausam der Fußball sein kann. Wir waren, auch von neutralen Zuschauern bestätigt, in der ersten Halbzeit mit Sicherheit nicht schlechter als Dynamo, vielleicht sogar die bessere Mannschaft. Miit Videobeweis (den es in der 3. Liga nicht gibt) hätten wir mit großer Wahrscheinlichkeit in der 12. oder 13.Minute einen Elfmeter bekommen und auch einen der Gegentreffer in der zweiten Hälfte, wegen Abseitsposition, nicht kassiert. Beim 4:1 stand der Dresdner Spieler einen Meter im Abseits.
Die Mannschaft war, trotz dieser vermeintlichen Klatsche, absolut intakt. Hier hatten auch die vielen mitgereisten Fans ein sehr gutes Gespür. Wir wurden während des kompletten Spiels unterstützt und es gab auch nach dem Abpfiff, trotz aller Enttäuschung, kein böses Wort. Das war sensationell.
Von daher bin ich absolut zuversichtlich, wir haben eine intakte Truppe, die Jungs sind alle sehr klar. Auch die Neuzugänge, Omladic und Berko, haben die Qualität uns sofort zu helfen.
An der Tabellenspitze sorgt ja aktuell dein ehemaliger Club, die SV 07 Elversberg, für Furore. Nach dem 4:0 Sieg in Saarbrücken spricht nicht nur das Saarland vom Durchmarsch in die 2.Liga. Jetzt ist allerdings der Topscorer, Luca Schnellbacher, ausgefallen, wird einige Wochen fehlen. Es sind zwar noch 17 Spieltage zu absolvieren, aber gib uns doch mal deine Einschätzung zum Aufstiegskampf?
Jens Kiefer:
Elversberg hat einen breiten Kader und sollte diesen Ausfall verkraften können. Wenn man sich den bisherigen Saisonverlauf anschaut, kann man davon ausgehen, dass durchaus weniger als 70 Punkte ausreichen werden um direkt aufzusteigen. Da kann sich jetzt jeder selbst ausrechnen, was für die SVE möglich ist. Die Konkurrenz scheint insgesamt nicht konstant genug und keine Mannschaft konnte bisher mit einer längeren Siegesserie den Druck erhöhen.
Lassen wir uns also überraschen. Wir danken Dir vielmals für deine Zeit und wünschen Dir, sowohl privat, als auch mit dem HFC, ganz viel Erfolg.
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