Nach verpasstem Heimerfolg

Unglückliche Ausgangssituation für die U21 der Roten Teufel 

Nach dem 1:1 Unentschieden beim Eröffnungsspiel der Relegation zur Regionalliga Südwest ist der FCK in eine seltsamene Lage geraten. Selbst wenn man in Friedberg heute Abend erfolgreich sein sollte, muss man den Blick auf den letzten Spieltag in Balingen richten. 

Debakel in Friedberg

Michel mit drei Treffern der entscheidende Mann 

Nichts mehr zusetzen konnte die U21 des 1. FC Kaiserslautern am Ende einer tollen Oberligaspielzeit.  Die "Betzebuben" Unterlagen im dritten Spitzenspiel binnen sechs Tagen deutlich bei Türk Gücü Friedberg und scheiterten damit in den Aufstiegsspielen zur Regionalliga Südwest.


Personell hatte FCK-Trainer Alexander Bugera sein Team auf zwei Positionen um: Bei den am Dienstag jeweils angeschlagen ausgewechselten Maksym Bochan und Erik Müller reichte es nur für die Bank, für sie rückten Marc Nauth und Angelos Stavridis in die erste Elf.

Nach erster Halbzeit war die Messe gelesen 

In den ersten Spielminuten konnten die jungen Roten Teufel das Spiel noch offen halten. Dann aber der Schock: Nach einem langen Ball setzte sich Hessenliga-Torschützenkönig Noah Michel gegen den unglücklichen Rilind Kabashi durch und traf zum frühen 1:0 für Friedberg. Gerade einmal sieben Minuten waren da gespielt. Zweieinhalb Minuten später hatten die Lautrer die große Chance auf den postwendenden Ausgleich, nach Zuspiel von Yasin Zor setzte Oskar Prokopchuk den Ball aber knapp links neben das Tor. Im direkten Gegenzug ging es wieder Richtung Tor der Pfälzer, hier musste Enis Kamga bei einem Kopfball von Noah Michel retten. In der Folge verflachte das Spiel die etwas, ehe Friedberg nach einer guten halben Stunde dann das Tempo wieder extrem anzog und nach einer Ecke erhöhen konnte. Alija Izberovic traf im Nachschuss zum 2:0. Und nur zwei Minuten danach musste Enis Kamga schon das dritte Mal hinter sich greifen. Nach einem Pfostenschuss staubte Toni Reljic zum 3:0 ab. In der Nachspielzeit des ersten Hälfte folgte noch ein Konter von Türk Gücü und Kamil Yikilmaz kam im Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Roy Dingler zeigte auf den Punkt. Toni Reljic verwandelte zum 4:0-Halbzeitstand für die Hausherren.

Das Unheil nimmt seinen Lauf 

Nach dem Seitenwechsel ließ es der Gastgeber etwas langsamer angehen, die Pfälzer hatten aber auch nicht mehr viel zuzusetzen. So gab es in Folge zahlreiche Wechsel auf beiden Seiten und der Rhythmus ging etwas verloren. In der 69.Minute erhöhte Torjäger Noah Michael nach einem langen Ball auf 5:0. Eine Viertelstunde vor dem Ende traf der Goalgetter erneut, machte er seinen Dreierpack  perfekt – 6:0. Der gebrauchte Tag der Pfälzer endete mit einer weiteren schlechten Nachricht: Drini Miftari musste zu allem Überfluss in der 78.Minute auch noch mit Verdacht auf Muskelfaserriss ausgewechselt werden. So blieb es noch bei einer weiteren Torchance per Hacke von Noah Michel und das Spiel endete mit 6:0. Den Gastgebern würde nach diesem Heimsieg nun ein Remis in Balingen genügen um in die Regionalliga Südwest aufzusteigen. 

Alex Bugera, FCK:

„Wir haben in sechs Tagen drei Endspiele gehabt, die extrem viel Kraft gekostet haben. Wenn man sich dann hier noch neben dem Platz umschaut und seht, wie viele Spieler hier gerade auf Krücken unterwegs sind und wenn man sich anschaut, wie viele A-Jugendliche heute wieder auf dem Platz standen, dann sagt das sehr viel über unsere Situation im Saisonendspurt aus. Wir lassen uns von diesem Spiel heute nicht die tolle Saison kaputtmachen. Die Jungs haben wirklich eine herausragende Runde gespielt und den zweiten Tabellenplatz erreicht, wir haben über 120 Tore erzielt und viele Jungs weiterentwickelt. Darauf können wir echt stolz sein. Leider hat der Modus am Ende mit den drei Spitzenspielen binnen sechs Tagen dazu geführt, dass wir die Körner nicht mehr hatten. Wir haben ein geiles Spiel gegen den FKP gespielt, dann noch ein geiles Spiel gegen Balingen, in dem schon zu sehen war, dass uns die Kräfte ein wenig ausgehen und heute waren wir dann nach diesen hochintensiven Partien leider am Limit“, so U21-Trainer Alexander Bugera nach dem Spiel.

Enis Dzihic, Türk Gücü
"Wir wussten, welche Aufgabe auf uns zukommt, wussten welche Power der FCK entwickeln kann. Diese Jungs haben in der Runde über 120 Tore geschossen. Das verdient Respekt. Heute hat man dem Gegner angemerkt, dass die eine lange Saison hatten und natürlich auch das dritte Spiel binnen weniger Tage zu spielen hatte. Das hat unseren Offensivspielern wie Noah, Toni oder Kamil in die Karten gespielt. Erwähnen muss man, dass die Jungs auch nach dem hohen Rückstand das Spiel für beendet haben. Allen Respekt dafür."

Türk Gücü Friedberg – 1. FC Kaiserslautern II 6:0 (4:0)
TGF: Koob – Izberovic (59. Polichronakis), Vetter, Dudda (66. Letica), Bhatti (66. Imek) – Schorr (74. Jost), Henrich – Jürgens, Reljic (74. Usic), Yikilmaz – Michel
FCK II: Kamga – Zeigler, Miftari (78. Tamakloe), Kabashi (15. Müller/46. Erkus), Gibs – Nauth (67. Breitenbruch), Bauer –Stavridis, Zor, Blum (67. Mangano) – Prokopchuk
Tore: 1:0 Michel (7.),2:0 Izberovic (34.), 3:0 Reljic (36.), 4:0 Reljic (45.+4, FE), 5:0 Michel (69.), 6:0 Michel (76.)
Schiedsrichter: Roy Dingler
Zuschauer: 1.980

Content: Michael Kaiser vom 06.06.2025
Fotos: Sport News Südwest