Schlechter geht immer
Eine Bilanz ohne jegliche Grundlage
Heute Nachmittag hat ein Sportmedium im Saarland versucht, die bisherige Runde der saarländischen Oberligisten zu bilanzieren. Dies sollte im Grunde keine große Aufgabe sein, würde der "Schreiberling" nicht schon an Grammatik, Satzbau und Rechtschreibung scheitern. Wenn dann noch Vereine wie Hertha Wiesbach oder der FSV Jägersburg in ein falsches Licht gerückt werden, ist dies nicht kommentarlos hinzunehmen. Entsprechend auch die Reaktionen auf der entsprechenden Seite.
Wir begrenzen uns hier auf die unstrittigen, sportlichen Elemente und tun dies wie folgt:
Beim FV Diefflen gibt es wenig zu kritisieren. Der Verein macht mit seiner Hofer-Truppe einen super Job, ist speziell mit Platz 2 in der Heimtabelle und 21 Punkten eine absolute Macht in der Oberliga. Hier sollte der Qualifikation zur Aufstiegsrunde nichts mehr im Wege stehen und die nächste Saison in dieser Liga kann geplant werden.
Der SV Auersmacher ist als bärenstarker Aufsteiger in der Liga angekommen und wird, unabhängig von Ab- oder Aufstiegsrunde, auch die nächste Spielzeit in der Oberliga antreten dürfen. Man hat sich etabliert und gerade das 1:1 gegen Tabellenführer Kaiserslautern aus der letzten Woche zeigt, dass man in dieser Liga absolut konkurrenzfähig ist. So war man auch das Team, das in der Vorrunde dem damaligen Spitzenreiter FK Pirmasens die erste Saisonniederlage beibrachte. Das passt also und einzelne Akteure wecken mit Sicherheit Begehrlichkeiten höherklassiger Vereine.
Jetzt kommen wir zu den Vereinen Hertha Wiesbach und FSV Jägersburg. Hier wurde ja an anderer Stelle ausgeführt, man erlebe schwere Zeiten, sei weit hinter den Erwartungen zurück usw. Bevor man solche Aussagen öffentlich macht, sollte man zumindest mit den Verantwortlichen der Vereine gesprochen haben, oder sich mit der personellen Situation auseinandersetzen. So war es bei der Hertha aus Wiesbach schon zu Beginn der Runde ersichtlich, dass man mit M'Passy, Schäfer, Mittermüller und Sellentin sehr viel Qualität und auch Erfahrung verloren hat. Die von einem "Qualitätsmedium" erwähnte Aussortierung von Runco hatte Gründe und kam eben nicht "einfach so" zustande. Es steht Medien in so einem Fall nicht zu, dies ohne weitergehende Infos anzuprangern.
Der aktuelle Abgang von Wiltz ist ein weiterer Nackenschlag, den der sympathische Verein zu verkraften hat. Ob die Zielsetzung unter diesen Voraussetzungen die Aufstiegsrunde war, sei mal dahingestellt. Natürlich weckte die letzte Saison durchaus Hoffnungen, aber die Verantwortlichen um Helmut Berg sind lange genug im Geschäft, um das einschätzen zu können. Die Punkteausbeute ist dennoch nicht zufriedenstellend, allerdings hat man den Klassenerhalt in der eigenen Hand und muss sich auf die letzten Vorrundenspiele der Staffel Süd konzentrieren und dann in der Abstiegsrunde weiter konsequent punkten. So eine Saison gehört zum Geschäft und wird das Team um Michael Petry nicht aus der Bahn werfen.
Speziell und auch schlicht falsch, war die Berichterstattung über den FSV Jägersburg. Hier wurde behauptet, man habe von der SVE nicht nur den sportlichen Leiter "geholt", sondern auch den Trainer und große Teile "der starken Mannschaft". Wer bei der U23 der SVE der Vorsaison von einer starken Mannschaft spricht, hat allerdings wirklich jeden Anspruch verwirkt, über Fußball zu berichten. Die Truppe hatte schon, vor der besagten Runde, zahlreiche Abgänge zu verkraften, hatte während der vergangenen Saison mit vielen Verletzungen zu kämpfen und war alles andere als stark. Ein Blick auf die Tabelle der Vorsaison hilft. Weiterhin stand sogar zur Debatte, dass diese "starke Mannschaft" abgemeldet würde und es brodelte auch im zwischenmenschlichen Bereich. Nicht ohne Grund verließen die Macher des Elversberger NLZ, Jens Kiefer und Marco Emich, den Verein. Jens Kiefer wurde Leiter des NLZ bei Drittligist Halle und Marco Emich zog es zurück nach Jägersburg, wo er vor seinem Engagement in Elversberg, bereits 15 Jahre als Trainer tätig war.
Da man in Jägersburg, auch aufgrund der Situation am Ende der letzten Runde, nie Planungssicherheit hatte, war die Zusammenstellung des Kaders, inclusive Trainerteam, mehr als schwierig. Entsprechend hatte auch der sportliche Leiter, Marco Emich, nie große Erwartungen geschürt. Immer wieder wurde betont, dass man aus einer schweren Runde komme und vieles wieder heilen müsse So fand man sich nach 6 Spieltagen auch punktlos am Ende der Tabelle ein. . Seither wurde anständig gepunktet, die Mannschaft scheint sich gefunden zu haben. Mit 19 Punkten aus den bisherigen 19 Spielen, hat man schon jetzt die Ausbeute der letzten Saison nach 22 Spielen erreicht. Da man die kommenden Gegner aus der Nordstaffel weitestgehend nicht kennt, erwartet den FSV dennoch eine anspruchsvolle Restsaison.
Zu guter letzt noch einige Worte zur Zweiten der SV 07 Elversberg. Diese Mannschaft ist offensichtlich, aus welchen Gründen auch immer, nicht für den Herrenfußball in der Oberliga geeignet. Es fehlt in allen Mannschaftsbereichen. Schlechteste Abwehr und schlechteste Offensive ergeben den letzten Platz und der Abstieg rückt näher. Da man im Verein auf diese Mannschaft ohnehin keinen großen Wert legt, ist der zu erwartende Abstieg verkraftbar. Der Erfolg der ersten Mannschaft überstrahlt ja alles und die NLZ-Arbeit scheint zweitrangig geworden.
MK111222