Vorlage für das Ziel Champions-League 

Petersen trifft zum Abschied vor seinem Publikum 

Der SC Freiburg wird heute alles daran setzen, die Konkurrenz um den Platz in der Champions-League unter Druck zu setzen. Vor Spielbeginn gab es zunächst reichlich Ehrungen, zunächst für die Damen des SC, die gestern im Finale um den DFB-Pokal in Köln dem VfL Wolfsburg mit 1:4 unterlegen waren. Ebenso wurde Mannschaft, die ziemlich genau vor 30 Jahren erstmals in die Bundesliga aufgestiegen war, geehrt. Emotional wurde es, als mit Jonathan Schmid und Nils Petersen zwei Spieler verabschiedet wurden. Mit Petersen verabschiedet sich der Freiburger Rekordtorschütze (104 Treffer für den SC).

Christian Streich rotiert nach dem 2:4 bei Union Berlin für das letzte Heimspiel noch etwas durch: Kiliann Sildillia fällt aus unbekannten Gründen aus, Lukas Kübler, Manuel Gulde, Christian Günter und Yannik Keitel nehmen auf der Bank Platz. Mit Kenneth Schmidt, Philipp Lienhart, Roland Sallai, Maximilian Eggestein und Noah Weißhaupt sind fünf Neue dabei. So geht es der SC Freiburg an: Flekken - Schmidt, Ginter, Lienhart - Sallai, Eggestein, Höfler, Weißhaupt - Doan, Höler, Grifo.

Gästetrainer Niko Kovac wechselt zur Vorwoche (2:1 Erfolg gegen die TSG Hoffenheim) auf einer Position. Für Matthias Svanberg rückt Yannick Gerhardt in die Anfangsformation.

Das Spiel ist angepfiffen, bewegt sich in den ersten zehn Minuten weitestgehend in der "neutralen Zone", also zwischen und nicht in den Strafräumen. Wolfsburg hat etwas mehr Ballbesitz, ohne große Gefahr zu versprühen. Nach zwölf Minuten dann der erste gefährliche Torschuss: Ginter spielt Eggestein vor dem Strafraum an. Der Mittelfeldmann hat viel Platz, zieht aus 20 Metern dann doch recht deutlich links vorbei. Zwei Minuten später ist es Grifo, links geschickt von Eggestein. Der Italiener geht in den Strafraum und schließt etwas verdeckt ab. Die Präzision fehlt, Casteels hat die Kugel sicher. Mit der nächsten Aktion ist es wieder der SCF: Sallai bekommt rechts in der Box die Kugel und legt sie zu Doan zurück. Der Japaner hat viel Freiraum, kommt mit seinem Schuss aus 15 Metern aber nicht durch.
Die erste Offensivaktion der Wolfsburger (18.), sorgt noch nicht für Gefahr. Wimmer chippt den Ball rechts in den Strafraum fast bis an die Grundlinie, Nmecha kommt noch dran, kann den Ball jedoch nicht aufs Tor bringen.
Freiburg macht Druck
In der 21.Minute auch Sallai mit einer starken Aktion. Auf der rechten Seite geht er an Kaminski vorbei und flankt ins Zentrum. Höler zieht aus zehn Metern in einer schwierigen Position volley ab - in die Arme von Casteels. Gefährlicher dann in der 24.Minute: Grifo hat plötzlich die dicke Chance! Arnold spielt einen schwachen Rückpass, den Grifo erläuft und in den Strafraum läuft. Bornauw holt den Italiener noch ein und blockt den Schuss per Grätsche ab. Man merkt beiden Teams doch die lange Saison an, es fehlt die Frische. Die kleine Druckphase der Freiburger ist schon wieder vorbei, die Wölfe sammeln nun wieder mehr Ballbesitz. In der 36.Minute ist mehr drin: Sallais Flanke rutscht an den langen Pfosten zu Grifo durch, der aus elf Metern an Baku vorbei ins rechte Eck schlenzen will. Das misslingt völlig, der Schuss geht weit am Tor vorbei.
Hier ist eine Minute Nachspielzeit angezeigt. Es passiert nichts mehr und die Teams gehen in die Kabinen.

Unverändert weiter in den zweiten Spielabschnitt
Beide Trainer sehen vor 33.300 Zuschauern zunächst keinen Grund zu wechseln. In der 49.Minute wird es gefährlich. Wind leitet einen Einwurf von links zu Nmecha weiter, der dann aus 20 Metern abzieht. Schmidt fälscht noch leicht ab, der Ball landet auf dem Tordach. Viel hat sich hier nicht geändert. Allerdings geht es nun in den Zweikämpfen deutlich hitziger zu. Besonders Wimmer hat sich durch zahlreiche Fouls eigentlich schon eine Gelbe Karte verdient und holt sich diese in der 54.Minute ab. Dies wohl auch ein Grund für den ersten Wechsel bei den Wölfen. Für den verwarnten Wimmer ist nun Waldschmidt mit von der Partie. Nach einer guten Stunde fragt Arnold kurz beim Schiedsrichter nach, ob das nicht ein Elfmeter war. Der Mittelfeldmann köpfte links im Strafraum an die Brust von Weißhaupt, von wo aus der Ball an die Hand springt. Alleine diese Beschreibung reicht als Gegenargument.
Fans fordern Petersen
Seit gut zehn Minuten fordern die Fans hier lautstark ihr Idol Nils Petersen. In der 70.Minute ist es dann soweit. Petersen, Kübler und Günter kommen für Weißhaupt, Schmidt und Doan ins Spiel.
Joker Günter trifft
Da hat der Capitano gleich gezündet. Keine Minute auf dem Platz trifft Christian Günter zum 1:0 für den Sportclub. Der Joker sticht sofort und es ist nicht Petersen! Sallai setzt sich rechts gegen drei Wolfsburger durch und zieht ins Zentrum. Dort legt er den Ball für Günter vor, der aus 20 Metern sofort abzieht. Bornauw fälscht die Kugel unhaltbar für Casteels ins Netz (71.).
Petersen mit Treffer Nr.105
Nils Petersen lässt sich aber nicht lange bitten. Immerhin gilt es dem Ruf als einer der Topjoker der Liga auch im letzten Heimspiel der Karriere gerecht zu werden. Es dauert nur bis zur 75.Minute. Geschichten, die nur der Fußball schreibt. Sallai hat nach einem Ballgewinn rechts viel Platz und dringt in die Box ein. Er spielt den Ball flach den Fünfer entlang. Irgendwie rutscht die Kugel zu Petersen durch, der in seinem letzten Heimspiel nur noch einschieben muss. Zwei Joker treffen.
Petersen mit Doppelpack, VAR annulliert Treffer
Es kommt aber noch besser.  Petersen mit dem Doppelpack und seinen ersten Saisontreffern! Sallai muss ebenfalls hervorgehoben werden, denn er sammelt den dritten Assist. Diesmal flankt er vom rechten Strafraumeck genau auf den Kopf von Petersen, der aus elf Metern ins linke Eck einköpft. Trainer Streich hat Tränen in den Augen. Aber bleibt der Treffer bestehen? Dankert wird an den Monitor geschickt. Der Treffer wird wegen Fouls während der Torentstehung annulliert. Das kann die Laune der einheimischen Fans an diesem Abend nicht mehr trüben. 
Dreifachwechsel (83.) bei Wolfsburg. Svanberg, Marmoush und Paredes kommen für Arnold, Wind und Kaminski. Jetzt bekommt auch Jonathan Schmid seinen Abschied, kommt in der 90.Minute für Roland Sallai. Hier ist alles geboten was Fußballromantiker lieben. 
Es gibt vier Minuten extra. In der ersten Minute der Nachspielzeit kommt noch Jeong für Höler. Eine Minute später dann doch noch ein Wermutstropfen für den SC. Nach einem harten Einsteigen im Mittelfeld sieht Nicolas Höfler die rote Karte, wird in Frankfurt fehlen. Das Spiel ist aus. Freiburg legt im Kampf um die Championsleague vor. Nun müssen Leipzig und Union nachlegen. 

MK190523