SV Waldhof braucht neues Stadion
Strukturelles Defizit im Millionenbereich aufgrund fehlender Logen
Wenn sich Waldhof Präsident Bernd Beetz dieser Tage öffentlich äußert, geht es neben der sportlichen Situation oftmals um den, aus seiner Sicht alternativlosen, Neubau eines Stadions in der Quadratestadt. Hier stelle sich grundsätzlich die Frage, ob es der Stadt Mannheim ausreiche, den Menschen erfolgreiches Eishockey oder Handball anzubieten.
Strukturelle Defizite ohne Logen
Um nachhaltig Profifußball in Mannheim etablieren zu können, sei es notwendig, ein Stadion zu errichten, welches auch heutige Bedürfnisse, speziell im Bereich Business und Hospitality erfülle. Bei jedem Verein der 3.Liga, der dies nicht abdecken könne, enstünden strukturelle Defizite von 2 Millionen Euro. Dies sei nicht auszugleichen.
Unser Kommentar:
Bei den Ticketeinnahmen pro Spieltag sind die Anteile zwischen den Eintrittskarten für den Normal-Bereich und die Business-Plätze im Schnitt etwa ausgeglichen. Das zeigt die Relevanz, wie wichtig Hospitality ist. Dies betrifft sowohl die Spieltage, als auch den Anteil am gesamten Sponsoring. Von daher ist die Aussage des Waldhof-Präsidenten inhaltlich absolut nachvollziehbar.
Aktuell realisieren selbst Vereine der 4.Liga oder in den Oberligen große Teile ihrer Einnahmen über den Bereich VIP / Hospitality.
Tendenz steigend!
MK090223
Auf ein Wort mit...
Jens Kiefer, Hallescher FC
Zur Person:
Fußball-Lehrer Jens Kiefer ist, speziell im Südwesten, kein Unbekannter. Nach Trainertätigkeiten bei der SV 07 Elversberg, Eintracht Trier oder dem FC 08 Homburg, folgten Trainerjobs im Nachwuchsbereich des 1.FC Kaiserslautern und der SV 07 Elversberg.
Hier war Kiefer zuletzt Leiter des NLZ, ehe er, im Sommer vergangenen Jahres, das Angebot annahm, Leiter des NLZ beim Drittligisten Hallescher FC zu werden
Aufgrund der aktuellen Situation im Verein, haben wir uns heute kurz mit Jens unterhalten.
Hallo Jens,
wir hatten uns ja kurz vor deinem Wechsel aus dem Saarland nach Halle getroffen und danach immer mal sporadisch Kontakt gehabt.
Nach dem Aus des Cheftrainers, André Meyer, hast Du nun, zusammen mit Max Bergmann und Marian Unger, die Rolle des Interimscoaches beim HFC übernommen.
Bevor wir nun über diese Funktion sprechen, nimm uns doch mal kurz mit, wie bisher deine Zeit in Halle, seit Beginn deiner Tätigkeit im Juli letzten Jahres, verlaufen ist? Wie geht es Dir?
Jens Kiefer:
Danke der Nachfrage. Ich habe mich in Halle recht gut eingelebt und habe auch schon einige Fortschritte in unserem NLZ erleben dürfen, so zum Beispiel die näherrückende Fertigstellung der neuen Funktionsgebäude auf der Silberhöhe oder der Umzug / Nutzung der neuen Plätze bereits ab Mai.
Du bist ja, wie die meisten wissen, hier als Leiter des NLZ engagiert und diese Verpflichtung kam über Ralf Minge zustande. Da dieser ja seinen Rückzug für Ende März angekündigt hat, steht der Verein vor weitreichenden, auch personellen Neuerungen. Werden diese auch Einfluss auf deine Tätigkeit haben oder bleibt im Bereich des NLZ alles beim Alten?
Jens Kiefer:
Für mich wird der Aufgabenbereich unverändert das NLZ sein. Es ist mit der Vereinsführung klar kommuniziert, dass ich bis zur Verpflichtung eines neuen Cheftrainers zur Verfügung stehen werde. Der Rückzug von Ralf wurde bereits vor einigen Wochen öffentlich gemacht und hat keinerlei Einfluss auf meine Tätigkeit. Es war ja auch so, dass meine Verpflichtung nicht nur von Ralf Minge, sondern auch über den Vorstand des Vereins, verantwortet wurde.
Gibt es schon einen Zeitplan zur Vorstellung eines neuen Cheftrainers oder wirst du diesen Posten noch länger inne haben?
Jens Kiefer:
Wie gesagt, ich stehe solange zur Verfügung, bis ein neuer Cheftrainer seine Arbeit aufnimmt. Wann das passiert, morgen oder in einer Woche,, kann ich nicht sagen.
Wie schätzt Du die Chancen des HFC auf den Klassenerhalt ein und wie verarbeitet man mit dem Team eine Klatsche wie beim 1:7 in Dresden?
Jens Kiefer:
Ich bin absolut überzeugt, dass die Mannschaft den Klassenerhalt schaffen kann. Dennoch hat uns das Spiel in Dresden beispielhaft gezeigt, wie grausam der Fußball sein kann. Wir waren, auch von neutralen Zuschauern bestätigt, in der ersten Halbzeit mit Sicherheit nicht schlechter als Dynamo, vielleicht sogar die bessere Mannschaft. Miit Videobeweis (den es in der 3. Liga nicht gibt) hätten wir mit großer Wahrscheinlichkeit in der 12. oder 13.Minute einen Elfmeter bekommen und auch einen der Gegentreffer in der zweiten Hälfte, wegen Abseitsposition, nicht kassiert. Beim 4:1 stand der Dresdner Spieler einen Meter im Abseits.
Die Mannschaft war, trotz dieser vermeintlichen Klatsche, absolut intakt. Hier hatten auch die vielen mitgereisten Fans ein sehr gutes Gespür. Wir wurden während des kompletten Spiels unterstützt und es gab auch nach dem Abpfiff, trotz aller Enttäuschung, kein böses Wort. Das war sensationell.
Von daher bin ich absolut zuversichtlich, wir haben eine intakte Truppe, die Jungs sind alle sehr klar. Auch die Neuzugänge, Omladic und Berko, haben die Qualität uns sofort zu helfen.
An der Tabellenspitze sorgt ja aktuell dein ehemaliger Club, die SV 07 Elversberg, für Furore. Nach dem 4:0 Sieg in Saarbrücken spricht nicht nur das Saarland vom Durchmarsch in die 2.Liga. Jetzt ist allerdings der Topscorer, Luca Schnellbacher, ausgefallen, wird einige Wochen fehlen. Es sind zwar noch 17 Spieltage zu absolvieren, aber gib uns doch mal deine Einschätzung zum Aufstiegskampf?
Jens Kiefer:
Elversberg hat einen breiten Kader und sollte diesen Ausfall verkraften können. Wenn man sich den bisherigen Saisonverlauf anschaut, kann man davon ausgehen, dass durchaus weniger als 70 Punkte ausreichen werden um direkt aufzusteigen. Da kann sich jetzt jeder selbst ausrechnen, was für die SVE möglich ist. Die Konkurrenz scheint insgesamt nicht konstant genug und keine Mannschaft konnte bisher mit einer längeren Siegesserie den Druck erhöhen.
Lassen wir uns also überraschen. Wir danken Dir vielmals für deine Zeit und wünschen Dir, sowohl privat, als auch mit dem HFC, ganz viel Erfolg.
MK070223
Neuer Verein für Alex Winkler
Verteidiger schließt sich dem Halleschen FC an
Im Mai '22 noch beim 1.FC Kaiserslautern als Aufsteiger gefeiert, trennten sich zum Saisonende die Wege. Der Vertrag des Verteidigers lief aus und wurde nicht verlängert.
Nachdem der geborene Münchner sich über längere Zeit beim Drittligisten SV 07 Elversberg fit hielt, hat nun der Hallesche FC mit Alexander Winkler einen erfahrenen Abwehrspieler unter Vertrag genommen und damit auf die Vakanz in der Innverteidigung reagiert. Der 30-Jährige hat 138 Drittligaspiele in der Vita und unterschrieb beim HFC einen Vertrag bis Juni 2024. Bereits am Mittwoch wird Alexander Winkler zur Mannschaft stoßen.
„Ich freue mich auf diese neue Aufgabe, die neue Umgebung, die neue Mannschaft. Mein Ziel und Anspruch ist es, das Vertrauen der sportlichen Leitung zu rechtfertigen. Mit Leistung“, so der Neuzugang. Alexander Winkler erhält beim Halleschen FC die Rückennummer 26.
„Nach der Versetzung von Jonas Nietfeld in die vorderste Front und der Operation von Seymour Fünger entstand für uns Handlungsbedarf. Alex Winkler bringt sowohl Erfahrung als auch Stärken in Organisation und Zweikampfführung mit, galt auf seinen bisherigen Stationen als Führungsspieler und Teamplayer. Er kann uns sicher Stabilität geben“, erklärte Sportdirektor Ralf Minge.
MK040123
Die 3.Liga
Anfang oder Ende des Niedergangs?
Nach 14 Spieltagen und nur wenige Wochen vor der Winterpause, lohnt ein Blick zurück auf das, was die 3.Liga bisher so geboten hat.
Möchte man es freundlich umschreiben, würde man sagen, jeder kann jeden schlagen. Dies ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Vielmehr ist es so, dass sich etablierte Vereine, teils ehemalige Erst- oder Zweitligisten, bisher von einer Mannschaft "abkochen" ließen, deren größte Stärke das Kollektiv ist. Bedeutet, die vermeintlich "kleine" SVE hat die letzten 3-4 Jahre unter der Regie von Sportvorstand Ole Book und Trainer Horst Steffen einen Kader zusammengestellt, diesen nur auf 2-3 Positionen punktuell verstärkt, und mischt die Liga auf. Da werden Zweitligaabsteiger wie Dynamo Dresden im eigenen Stadion düpiert, Mannschaften wie Zwickau, 1860 München oder der VfL Osnabrück vorgeführt. Wenn die Elversberger dann mal, wie gestern geschehen, 2 Punkte bei einem Remis in Aue liegen lassen, schafft es Konkurrent 1860 in Bayreuth zu verlieren.
Dies alleine wäre schon beschämend. Sieht man dann aber, wie andere Titelfavoriten agieren, wird es ganz difus. Weder der SV Waldhof, noch Ingolstadt oder der 1.FC Saarbrücken sind zu einer Siegesserie fähig. Auch der FC Ingolstadt, von vielen Trainern als Aufstiegsfavorit Nr.1 gehandelt, ist nicht konstant genug. So verlor man zuhause gegen die Underdogs von Viktoria Köln mit 1:3 und verpasste den Sprung auf den Relegationsplatz.
Negative Überraschungen gibt es reichlich. Exemplarisch gilt es hier den MSV Duisburg zu nennen, den VfL Osnabrück, FSV Zwickau oder Erzgebirge Aue.
Hier muss man abwarten, ob sich die Kräfteverhältnisse wieder "normalisieren" und viele Vereine die Leistungen zeigen, die ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden.
Wirtschaftlich bleibt die Liga weiterhin ein Himmelfahrtskommando. Mit unter 900.000€ Fernsehgeldern lassen sich die Etats der Vereine nicht einmal annähernd decken. Auch Zuschauerzahlen unterhalb der 5.000er Marke machen da wenig Hoffnung. Wobei hier natürlich auch Vereine vertreten sind, die im Durchschnitt mehr als 20.000 Fans anziehen.
MK301022
SV Waldhof beim FC Ingolstadt
Keita-Ruel in der Startelf?
Der SV Waldhof ist am Samstag, 10.September, zum Spitzenspiel beim FC Ingolstadt zu Gast.
Während ein Duo noch fraglich ist, könnte Daniel Keita-Ruel sein Startelf-Debüt feiern:
Dass der SV Waldhof auch auf fremden Platz gewinnen kann, haben die Mannheimer am vergangenen Dienstag (6. September) im Achtelfinale des Badischen Pokals bewiesen. Allerdings ist man dort gegen Landesligist Neuenheim angetreten. Am Samstag wartet mit Drittliga-Absteiger FC Ingolstadt ein anderes Kaliber auf die Blau-Schwarzen, die sich dennoch den ersten Auswärtssieg in der neuen Spielzeit erhoffen.
„Wir können dafür sorgen, dass die Schlagzeilen auf unserer Seite sind und dementsprechend müssen wir einfach mal diese Auswärtsbilanz aufbessern“, sagt Trainer Christian Neidhart auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Bislang hat Waldhof in der Fremde nur einen Zähler aus drei Partien mitgenommen.Anders sieht es bei den Ingolstädtern aus, die sich bisher eher heimschwach präsentiert haben. „Sie sind das Gegenbeispiel von uns“, erklärt Neidhart. „Auf jeden Fall kann eine der beiden Mannschaften die Statistik aufbessern.“
In den Kader zurückkehren wird Alexander Rossipal, Fragezeichen gibt es hingegen noch bei Stefano Russo und Adrien Lebeau (beide muskuläre Probleme). Gerrit Gohlke und Marten Winkler fallen sicher aus, Johannes Dörfler soll Spielpraxis in der U23 sammeln.
Neuzugang Daniel Keita-Ruel könnte dagegen erstmals von Beginn an auflaufen. „Er ist ganz nah an der Startelf, das kann jederzeit passieren. Er arbeitet wirklich gut“, lobt Neidhart. Allerdings hat der Stürmer zuletzt auch seine Qualitäten von der Bank bewiesen. „Das ist auch ein gutes taktisches Mittel“, will sich der Coach nicht in die Karten schauen lassen.
MK080922