Viel Licht, aber auch Schatten 

Fragen nach der Vertragsverlängerung 

Bewegt man sich dieser Tage durch die Welt des saarländischen Fußballs, überstrahlt ein kleiner Verein, die SV 07 Elversberg, alle und alles. So thront man als Aufsteiger in der 3.Liga nach 13 Spieltagen mit 31 Punkten auf Platz 1 der Tabelle. Hinzu kommt die Pokalsensation, als man den CL-Teilnehmer Bayer Leverkusen aus dem Wettberb werfen konnte. Das alles verdient größten Respekt. Die sportliche Bilanz des Aushängeschildes, sprich der 1.Mannschaft, passt dank eines starken Trainerteams um Horst Steffen zu 100%.

Schaut man aber etwas genauer hin, fällt auf, dass es in vielen Bereichen hakt, ohne dass dies in der Öffentlichkeit thematisiert wird. 
Das sind oftmals organisatorische Dinge, wie  fehlende Trainingsplätze, was schon einmal dazu führt, dass die Profis zum Training anreisen, ohne zu wissen, wo die Einheit stattfinden kann. Aus dieser Situation ergibt sich natürlich auch die Frage, wo die Trainingsplätze sind, die man für ein NLZ der Kategorie II benötigt. Hier sind drei Plätze erforderlich, die "ausschließlich" für den Jugendbereich zur Verfügung stehen sollen. Auch hat man Schwierigkeiten bei der Verwaltung seiner ohnehin schon recht wenigen Mitglieder. Wahlweise funktioniert die Zuordnung von Zahlungen nicht oder, was dann als finale Bestätigung taugt, man wird bei der Kündigung seiner Vereinsmitgliedschaft mit falschem Namen angeschrieben. Da ist also noch sehr viel Luft nach oben. 

Im sportlichen Bereich muss sich der Sportdirektor, Nils-Ole Book, gerade mit Vertragsverlängerung ausgestattet, fragen lassen, was denn perspektivisch hinter der 1.Mannschaft passiert und ob hier die Werte und Richtlinien des Vereins wirklich mit Leben gefüllt sind. So sprechen die zu keiner Zeit in den Profikader integrierten Nachwuchsspieler eine deutliche Sprache. Kein einziger Jugendspieler hat auch nur annähernd den erfolgreichen Übergang aus dem NLZ in den Profibereich geschafft. Sporadisch hatte man hier Spieler wie Blaß, Merk, Haupts und einige andere im Kader, ohne dass diese aber zu nennenswerten Einsatzzeiten kamen. Hinzu kommt eine seit dieser Saison desolate U23, die das Aushängeschild des NLZ sein sollte. 0 Punkte, bei 27 Gegentoren, aus den letzten fünf Spielen, sind alarmierend. Folglich findet man sich, mit nur 8 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz der Oberliga RLPS, Staffel Süd, wieder. 
Hinzu kommen personelle Aderlässe in Form von Abgängen des bisherigen Leiters des NLZ, Jens Kiefer, und des langjährigen U23-Trainers Marco Emich. Wenn dann auch noch der größte Teil der Spieler die U23 verlässt, stellen sich Fragen. Hier gab es Probleme im zwischenmenschlichen Bereich und das sollte thematisiert werden dürfen, auch wenn die Erfolge der 1.Mannschaft alles überstrahlen. 

Der Umgang des Vereins, mit auch nur im Ansatz kritischen Stimmen, darf als unterirdisch bezeichnet werden. Äußert man zum Beispiel, dass ein Spieler wie Yannik Haupts in zwei Jahren nur auf 66 Minuten Spielzeit in der Regionalliga gekommen ist, führt dies zur Sperre auf den Seiten der SVE. Wenn man so agiert, sollte man die Kommentarfunktion besser gleich deaktivieren. 

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