SV Elversberg vor großen Aufgaben
Der zu erwartende Aufstieg bereitet nicht nur Partylaune
Nach 23 Spielen in der 3. Liga hatte die SV Elversberg als Aufsteiger erst drei Pleiten kassiert. Die Mannschaft von Trainer Horst Steffen dominierte die Liga nach Belieben. Davon war jetzt über Wochen wenig geblieben. Statt dem schnellsten Aufstieg in der Drittliga-Historie, drohte die SVE womöglich noch den Aufstieg zu verspielen. Nach zwei Siegen aus elf Partien und einem frühen 0:2 gegen Bayreuth am Samstag, schien der Absturz weiterzugehen. Als es dann gegen die Abstiegskandidaten aus Bayreuth nach zwölf Minuten 0:2 stand, schien man alles zu verspielen. Dann kam jedoch die Offensive der Saarländer, wenn auch unter Mithilfe der Gäste, ins Rollen. Schon zur Pause drehte die Steffen-Elf die Partie - aus einem 0:2 wurde binnen 30 Minuten ein 4:2. Am Ende stand es 5: 2.
Aktuelle Situation
Wenn die Mannschaft von Trainer Horst Steffen nun am kommenden Samstag in Freiburg gewinnen sollte, wäre der vorzeitige Aufstieg in die 2.Liga perfekt. Auch bringt natürlich jeder Punktverlust der Konkurrenz um Wehen, Dresden, Osnabrück oder Saarbrücken, die Elversberger dem großen Traum ein Stück näher.
Dass dieser mögliche Aufstieg den Verein nicht in grenzenlose Euphorie versetzt, liegt an den sehr schwierigen Rahmenbedingungen. So verfügt man nicht einmal im Ansatz über ein Stadion, welches den Ansprüchen der jetzigen Liga entspricht und noch weniger kann man sich vorstellen, dass in der bisherigen Spielstätte am letzten Juli-Wochenende hier Zweitliga-Fußball gespielt werden soll. Dem stehen auch noch behördliche Abläufe im Wege und man wird das Gaspedal ganz durchdrücken müssen, um hier alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Stadionfrage
Die Lizenzierungsanforderungen für die 2.Liga sind aktuell weder erfüllt, noch können diese zeitnah erfüllt werden. Dennoch scheint es so zu sein, dass der Verein sich bei der DFL um eine Ausnahmegenehmigung bemüht, auch während der nötigen Umbauphase in Spiesen-Elversberg spielen zu können. Wie man dies realisieren will, man zumindest provisorisch 10.000 Zuschauern überdachten Platz bieten will, scheint unklar. Auch hinsichtlich der Sicherheit gilt es hier nachzubessern. Schon jetzt werden während der Spiele regelmäßig Flucht - und/oder Rettungswege von Zuschauern blockiert. Dies wurde dem Verein von Seiten des Verbandes auch mehrfach mitgeteilt. Hier bleibt abzuwarten, wie man dies, gerade in einer Baustelle, lösen will. Nächstes Thema werden die Verkehrswege rund um das Stadion sein. Hier berichten Fans, auch bei nur ca. 5.000 Besuchern, von einer sehr unangenehmen Parkplatzsituation. Die genannten Punkte zusammengefasst, stellen den Verein vor größte Herausforderungen.
Infrastruktur
Im sportlichen Bereich, also bei den Trainingsbedingungen, muss dringend gehandelt werden. Ansonsten geht die SVE als erster Zweitligist in die Geschichte ein, der auf benachbarten Dorfsportplätzen trainiert und über kein eigenes Trainingsgelände verfügt. Dies wird Trainer Horst Steffen wohl eher weniger gefallen, zumal diese Zustände auch schon mehrfach Thema in den Gremien des Vereins waren.
Sportliche Weiterentwicklung
Auch für Sportvorstand Ole Book wird der Sommerurlaub eher kurz ausfallen. Hier gilt es, so früh wie möglich Abgänge oder Schwachpunkte zu kompensieren. Woltemade wird wohl den Verein nach Leihende wieder Richtung Bremen verlassen, Koffi feiert im kommenden Monat seinen 37.Geburtstag und wird in den Planungen für die 2.Liga keine große Rolle mehr spielen. Dazu kommen etliche Spieler, die doch in der 3.Liga an ihrem persönlichen Limit angelangt sind. Da Ole Book es nun seit fast fünf Jahren immer wieder geschafft hat, den Kader punktuell zu verstärken, sollte dies auch für die kommende Saison gelingen.
Es warten noch spannende Wochen auf die Anhänger des Vereins von Pharmaunternehmer Frank Holzer.
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