Das Schaulaufen um den Pokal
Es geht um das Prestige und Frustbewältigung
Die Fußballsaison 2022/23 geht im Saarland ganz allmählich zu Ende. Den Abschluss bildet wie immer der Kampf um den Saarlandpokal und die Relegationsspiele in den Ligen. Heute trifft im Finale der Männer der 1. FC Saarbrücken auf die SV Elversberg. Anpfiff im Saarbrücker Ludwigsparkstadion ist um 16.15 Uhr.
Soweit die nackten Zahlen.
Unterschiedliche Gefühlslagen beider Teams
Die Drittliga-Saison hätte für die saarländischen Teams am letzten Spieltag kaum unterschiedlicher enden können. Während sich die SV Elversberg als vorzeitiger Aufsteiger in die 2. Bundesliga abschließend in Freiburg den Meistertitel sichern konnte, verpasste der 1. FC Saarbrücken direkten Aufstieg und Relegation in dramatischster Art und Weise. Man sollte hier allerdings nicht zur Legendenbildung neigen, denn der FCS hatte, wie die übrige Konkurrenz, soviel liegen lassen, dass der Aufstieg mehr als glücklich gewesen wäre. Man kann sich kaum vorstellen, dass die Saarländer eine ähnliche Leistung in der Relegation hätten liefern können, wie gestern der SV Wehen-Wiesbaden.
Es geht ums Prestige
Nach dem Liga-Finale stehen sich beide Teams nun in diesem Finale gegenüber. Ein letztes Prestige-Duell vor der Sommerpause. Die mit dem Pokalsieg für gewöhnlich einhergehende Qualifikation für den DFB-Pokal ist für beide dagegen hinfällig – durch ihre guten Platzierungen in der Dritten Liga ist die Teilnahme bereits sicher – deswegen haben sich unter der Woche der SV Auersmacher und der FC Homburg um den dritten Startplatz in der 1. Runde des DFB-Pokals duelliert. Sieger der FC 08 Homburg.
Verabschiedungen auf beiden Seiten
Vor dem Finale am Samstagnachmittag hat der 1.FC Saarbrücken bereits einige Kaderveränderungen für die kommende Saison bekanntgegeben. Elf Spieler werden den Verein im Sommer verlassen, darunter Adriano Grimaldi, Tobias Jänicke und Mike Frantz – sie werden vor dem Pokalfinale offiziell verabschiedet. Neben den Abgängen gab der FCS auch die Vertragsverlängerungen von Bjarne Thoelke und Boné Uaferro bekannt.
Im Finale definitiv fehlen wird FCS-Mittelfeldspieler Richard Neudecker, der sich unter der Woche einen Mittelhandbruch zugezogen hat. Außerdem wird voraussichtlich Ersatztorhüter Tim Paterok, wie in der diesjährigen Pokalrunde üblich, den Vorzug vor Stammtorhüter Daniel Batz bekommen.
Auch die SV 07 Elversberg wird vor dem Pokalfinale einige Spieler verabschieden, die nicht den Weg in die erste Zweitliga-Spielzeit der Vereinsgeschichte mitgehen werden. Als bislang einziger Abgang steht jedoch bislang nur Valdrin Mustafa fest, der den Verein in Richtung Viktoria Köln verlässt. Die weiteren Abgänge werden vor dem Pokalfinale noch geheim gehalten. Als bislang einziger Neuzugang steht aktuell Paul Stock von Regionalligist Steinbach-Haiger fest.
Bilanz der bisherigen Duelle
Der FCS und die SVE standen sich in dieser Saison bereits zweimal in der Dritten Liga gegenüber. Beide Male setzte sich die jeweilige Auswärtsmannschaft durch. Zu Saisonbeginn siegte der FCS in der URSAPHARM-Arena mit 2:0, kurz nach dem Rückrundenstart revanchierte sich die SVE jedoch mit einem 4:0-Kantersieg im städtischen Stadion Ludwigspark.
Ziel: Double wiederholen
Die Elversberger Männer könnten am Samstag das zweite „Double“ in Serie holen, bereits im vergangenen Jahr krönten sie sich nach der Regionalliga-Meisterschaft auch zum Pokalsieger – in einem knappen Finale gegen den FC Homburg. Sogar ein Vereins-Triple wäre möglich, nachdem vergangene Woche auch die SVE Frauen ihr Pokalfinale gegen den 1.FC Riegelsberg gewonnen haben.
Am Sonntag könnten die SVE Frauen sogar ihr eigenes „Double“ holen, falls sie im Ligafinale ihren Platz als Tabellenführer verteidigen. Diese würden damit als Meisterinnen ebenfalls in die 2.Bundesliga aufsteigen.
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